Die Verbindungen zwischen Kultur und Identität sind Thema der aktuellen Ausstellung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Die Projekte der Medienkunst- und Fotografiestudierenden beschäftigen sich mit Migration, Identitätskonstruktion sowie Alteritätsproduktion und enthüllen deren unterschiedlichen Wirkweisen.
Im Kontext aktueller politischer und kultureller Praktiken mit nationalsozialistischen und isolationistischen Tendenzen, beleuchtet die Ausstellung die Diskrepanz zwischen privaten Erinnerungen und den öffentlichen Narrativen. Dabei werden auch die Begriffe Populismus, Demokratie und Kultur hinsichtlich dessen hinterfragt, was man heute noch unter „das Volk“ versteht.
Als Vorbereitung auf die Ausstellung fand im November 2017 ein Workshop und ein Vortrag von Hans D. Christ, dem Direktor des Württembergischen Kunstvereins, mit dem Titel „Was ist zu tun?“ statt. Darin behandelte er Phänomene des Wegschauens und der Schuldzuweisung im aktuellen Kunst- und Politikdiskurs. Für die Nachbehandlung der Ausstellung ist eine Podiumsdiskussion zum Begriff des Populären geplant.
Das im Leipziger Luru Kino stattfindende Filmfestival „Blicke – Regime“ findet am 17. Januar 2018 statt und knüpft thematisch an die Ausstellung an. Am Tag des Festivals werden drei Filme gezeigt, die das Verhältnis zwischen dem Individuum und vorherrschenden Blickregimen zeigen. Gezeigt werden „Habitat“ (2017) von den HGB Meisterschülern Emerson Culurgioni und Jonas Matuschek, die italienische Produktion „Seefeuer“ (2016) von Gianfranco Rosi und „Les Sauteurs – Those Who Jump“ (2016) von Abou Bakar Sidibé, Moritz Siebert und Estephan Wagner, ein Dokumentarfilm, in dem ein Flüchtling selbst am Grenzzaun die Kamera hält.
Organisiert wurde die Ausstellung von Lehrenden an der HGB.