Bereits zum 26. Mal fand dieses Jahr Europas älteste Design Biennale in Ljubljana statt. Von November 2019 bis Februar 2020 widmete sie sich dem Thema „Common-Knowledge“ („Allgemein-Wissen“), um Wege aus der aktuellen Informationskrise aufzuzeigen. Nun reist die Hauptausstellung nach Deutschland und wird als Querschnitt im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Schloss Pillnitz präsentiert.
Verantwortlich für die Konzeption und Organisation der Veranstaltung zeigte sich das Museum für Architektur und Design (Muzej za arhitekturo in oblikonvanje, MAO) aus Ljubljana – in Kooperation mit Thomas A. Geisler, dem Direktor des Kunstgewerbemuseums, und der brasilianischen Kuratorin und Journalistin Aline Lara Rezende. Sie hatte sich dabei einer der größten Herausforderungen unserer Zeit gewidmet: der Wechselbeziehung zwischen Informationskrise und Gesellschaft. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, welche Rolle Design bei der Gestaltung von Wissen und Wahrheit spielt oder welches Potenzial es besitzt, entstanden Projekte und Ausstellungen, im interkulturellen Austausch und in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Gestalter*innen, Architekt*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Kommunikationsexpert*innen, Bildungsfachleuten und Soziolog*innen. Die Arbeiten waren bereits vom 14. November 2019 bis 9. Februar 2020 an verschiedenen Orten in Ljubljana zu sehen: In einer Bibliothek, einem Museum, einer Universität, einer Tageszeitung, einem Seniorenheim und einem botanischen Garten wurden Lösungsvorschläge gezeigt, wie Wissen zugänglich gemacht, produziert und vermittelt werden kann.
Das Kunstgewerbemuseum in Pillnitz gibt nun filmische Einblicke in die verschiedenen ortsspezifischen Lösungsvorschläge, eingebettet in eine Gesamtschau von zeitgenössischen Arbeiten – vom Prototyp bis zum Produkt – mit Referenzen zur Medien- und Designgeschichte. „Keine Generation vor uns hatte schneller Zugriff auf Wissen und Informationen und dennoch stecken wir in einer tiefen Krise der Verarbeitung und des Vertrauens“, sagt Kunstgewerbemuseum-Direktor Thomas A. Geisler, „Design kann ein Katalysator sein, der die Informationskrise verschlimmert – es kann sich aber auch in die Diskussion einschalten und Teil der Lösung werden.“
Fünf verschiedene Themenräume geben Einblick in klassische und neue Handlungsfelder in der Gestaltung und in die Wissensvermittlung. Die Ausstellung spannt einen Bogen von künstlerischer Datenverarbeitung über das Informations- und Mediendesign bis hin zu investigativen und spekulativen Designansätzen. Darunter sind sowohl großformatige Infografiken des französischen Künstlerduos Bureau d’Etudes vertreten als auch analog-digitale Interfaces des Designkollektivs Commonplace Studio.
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